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Die Geschichtsforscher von heute – Kinder in künstlerischer Aktion

Die Geschichtsforscher starteten mit einer Festungsführung, um die Sehenswürdigkeiten und Ereignisse vom Stadtführer Jörg Zenker zu erfahren.

Von der wuchtigen Donaubastion entlang der beeindruckenden Außenmauern ging es zum  Platz des ehemaligen, 30 m breiten, Wassergrabens. Im Inneren des Gebäudes führten viele Treppen hinauf zum ehemaligen Grasdachboden.

 

 

 

 

 

Spannende Geschichten hörten die Kinder und ihre Eltern: vom mutigen Soldaten Mäusle, von der Regimentsgans, die Wache hielt, von der Unversehrtheit der Bastion bis zu den wechselnden Bewohnern, die später in den Innenräumen für einige Jahre ihr Zuhause fanden. Wie viele Kinder hier wohl wohnten? Und unter welchen Umständen? Mit nachdenklichen Eindrücken trafen sich dann 13 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren in den nächsten Tagen, um sich zunächst mit ihren eigenen Fragen dazu, zu beschäftigen.

 

 

Ohne Kennenlernspiele geht natürlich gar nichts – und so fing der Dienstag damit an, sich wahrzunehmen. „Mein rechter Platz“ und Handlungen im Raum ließen viel Spaß aufkommen und ganz nebenbei wurde der Gruppe durch erste „Standbilder“ auf der Bühne bewusst, dass so kleine Szenen entstehen können.

Geschichtsforscher der Donaubastion wollten sie werden und so begrüßten sie den Filmemacher Marcel, der bereit war, ihre ersten Ideen zum Geschichtenerzählen zu filmen. Was ist Geschichte – welche Zeitformen kennen wir? Welche Vergangenheit haben wir schon erlebt? Dazu erkannten sie, dass ihre eigene Geschichte schon da war und präsentierten sie mithilfe gemalter Symbole der Gruppe. Einige Kinder wollten sich dazu schon filmen lassen. Dem ging immer die Frage vorweg: Magst du, dass wir dich bei der Präsentation mit Film und Ton aufnehmen? Was ist wichtig, wenn die Aufnahme deutlich werden soll? Mit dem Fokus auf Stimme und körperliche Haltung lernte die Gruppe kennen, welche Vorbereitungen nötig waren. Der Filmemacher richtete das „Filmset“ so ein, dass Beleuchtung, Hintergrund und Höhen stimmten. Ruhe im Raum – Klappe – Aktion!

 

 

Um die Geschichten, die sie von der Donaubastion und ihren Bewohnern gehört hatten, nachzuspüren, ließen sie sich von ihrer Neugier inspirieren und erkundeten verschiedene Dinge neu:

  • der 130 m lange, kiesbedeckte Dachboden auf dem sich so viele Fundsachen mit der Taschenlampe entdecken ließen und der zum Gruseln einlud
  • die Mauern, die unterschiedliche Materialien und Bauweisen aufweisen,
  • die Geschichte des Gefreiten Mäusle der sich mutig als Lebensretter zeigte,
  • die Begebenheit der Regimentsgans, die mit viel Schnattern dem wachhabenden Soldaten zur Seite stand,
  • die kinderreichen Familien, die Unterkunft in einer Burg fanden und ungewohnte Bedingungen akzeptieren mussten

 

Was ist nötig, um aus der Fülle von Eindrücken kurze Video – Clips herzustellen? Jetzt war es an der Zeit, mit verschiedenen Methoden zu arbeiten:

 

  • eigene Erkenntnisse und Stellungnahmen im Interview- Stil aufnehmen
  • den Umsturz einer Mauer mit Stop and Go Effekten filmen
  • ein Rätzel erfinden und darstellen
  • eine Szene mit Spielfiguren nachstellen
  • eine Theaterszene mit Requisiten spielen
  • Geräusche und Schreckmomente für eine gruselige Szene auf dem Dachboden erstellen

 

Gar nicht so einfach, so viele Ideen zeitlich miteinander und nebeneinander zu organisieren. Schließlich kann eine Filmaufnahme erst gelingen, wenn die Vorbereitungen stimmen und für die entsprechende Methode jeweils Ruhe am Set einkehrt. So war es auch immer wieder wichtig, ruhige Elemente wie Rituale zu etablieren und in Feedbackrunden über das Erlebte zu sprechen.

Alle Beteiligten hatten am Ende viel Spaß beim Ausprobieren, Verwerfen, neu Erstellen und Zeigen der Ergebnisse. Dafür wurde am letzten Vormittag zusammengestellt, was für eine Kinoaufführung wichtig ist. Als schließlich am Nachmittag auch der Raum wie ein Kinosaal aussah, fühlte sich die Gruppe stolz und erfreut. Es gab natürlich Zuschauerplätze, eine  Technikecke mit Laptop und Beamer, die nötige Dunkelheit und dann kam der Start.

6 Filmbeiträge sind in nur 4 Tagen entstanden – eine beachtliche Leistung für eine Kindergruppe im Alter von 7 bis 13 Jahren.

Die Filmrechte liegen natürlich bei den Akteuren  – und einstimmig beschlossen auch beim Theater Mücke, dass mit den drei Begleiter*innen Claudia Lemke, Silvie Beiermann und dem Filmemacher Marcel eine prima Ferienprojektwoche angeboten hat.

 

 

 

 

 

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